Der Vorschussbetrug
- Mein Name ist Jakob Diener, ich bin freiberuflicher Redakteur und Journalist.
- Als “Vorschussbetrug” bezeichnet man eine Betrugsmasche, bei der Opfer im Glauben sind, dass sie eine große Summe Geld oder einen wertvollen Vorteil erhalten werden – doch zuvor müssen sie eine Zahlung leisten oder eine Gebühr übernehmen.
Der wesentliche Mechanismus ist immer derselbe:
- Eine vermeintlich attraktive Gelegenheit wird in Aussicht gestellt, doch bevor etwas eintrifft, wird eine sogenannte Vorauszahlung eingefordert, und wenn diese gemacht wurde, folgt entweder nichts oder es kommen immer neue Forderungen.
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Ein Beispiel:
- “We Deliver All Goods Safely”
Hallo!
- Der Lieferdienst Sinopec möchte Ihnen hiermit ein Bild und die Details der Lana William Safebox zeigen.
Lana William hat uns die Befugnis erteilt, Ihnen ein Bild des Ruhestands- Schreibens und Informationen zur Safebox zukommen zu lassen.
Details zur Lana William Safebox:
- Länge: 60 cm
- Höhe: 40 cm
- Farbe: Schwarze Safebox
Hinweis:
- Bitte beachten Sie die Details der Safebox, wenn der Zusteller an Ihrer Wohnadresse eintrifft.
- Vielen Dank für Ihr Verständnis.
Hello
- The Sinopec delivery company has decided to show you the picture and details of the Lana William safety box
- This is because Lana William has given us the authority to provide you with a picture of the retirement letter and information concerning Safety box
Details of Lana William safety box
- Length: 60 CM
- Height: 40 CM
- Color: Black Safety Box
Note:
- Be aware of the details of the safety box
- When the delivery agent arrives at your residential address
- Thank you for your understanding
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- Oft wird mit einem Gewinn, einer Erbschaft, einem Vertrag oder einer Investition gelockt – und der Trick liegt darin, dass die Zahlung als notwendig erscheint, damit das große Geschäft überhaupt starten kann.
“Der Ursprung und die Rolle von Nigeria („419“) und Südafrika”
- Ein besonders bekanntes Beispiel für Vorschussbetrug ist das sogenannte „419“-Phänomen, benannt nach dem entsprechenden Abschnitt des nigerianischen Strafrechts.
- In vielen Fällen stammen die betrügerischen Nachrichten oder Ansprachen aus Nigeria – doch das Betrugsmuster ist längst international verbreitet.
Auch Südafrika spielt in diesem Zusammenhang eine Rolle:
- So wurden in Südafrika Fälle gemeldet, bei denen über Soziale Medien, Dating-Apps oder gefälschte Profile Kontakte geknüpft wurden und dann finanzielle Forderungen auftauchen – zum Beispiel unter dem Vorwand, man arbeite für eine Hilfsorganisation und brauche Unterstützung.
- Die Kombination aus internationaler Kommunikation, dem Versprechen hoher Gewinne und dem Druck zur Vorauszahlung macht diese Form des Betrugs besonders tückisch.
- “USA Armee-Bezug und Syrien als Faktoren im Betrugs Szenario”
Ein häufig genutztes Element bei Vorschussbetrug ist die falsche Identität:
- So wird etwa behauptet, man sei Angehöriger der U.S. Army oder einem anderen militärischen Dienst und befände sich im Auslandseinsatz – zum Beispiel in einem Krisengebiet wie Syrien.
- In solchen Fällen wird der oder die Betrogene emotional angesprochen und zur Hilfe aufgefordert (z. B. Ausreise, Transport von Wertsachen, Geldüberweisungen).
- Der Trick besteht darin, Vertrauen und den sogenannten „Helden-Dienst” anzuspielen – wer möchte schon einem Soldaten im Einsatz misstrauen?
- Gleichzeitig geben solche Geschichten vor, dass eine Rückführung von Geld oder Gütern ansteht, die nur mit einer Vorauszahlung möglich sei.
“Tatsächlich dient diese Vorgabe dazu, Geld abzuschöpfen!”
- Die Ausnutzung von Hilfsorganisationen am Beispiel Médecins Sans Frontières / Doctors Without Borders
Auch legitime Organisationen wie Ärzte ohne Grenzen werden für Vorschussbetrug missbraucht:
- Es gibt Berichte, dass Unbekannte sich als Mitarbeitende dieser Organisation ausgeben und Spenden- oder Hilfeersuchen in deren Namen starten – etwa mit der Behauptung, ein Patient brauche dringend eine Zahlung oder jemand im Feld desselben Einsatzes sei in Schwierigkeiten.
- In Südafrika wurde dokumentiert, dass insbesondere über Social-Media-Beziehungen Männer vorgaben, für MSF zu arbeiten, und dann via Vertrauen Hilfsgelder oder Gebühren einzufordern.
Diese Art des Vorschussbetrugs zeigt, wie flexibel das Schema ist:
- Es kann nicht nur um hohe Gewinne gehen – auch humanitäre Hilfe wird instrumentalisiert.
Verbindungslinien:
- “Wie alles zusammen spielt”
- Wenn man die genannten Elemente zusammen denkt – Nigeria („419“), Südafrika als Plattform, die Motivationslage über US-Militär oder Einsatz in Syrien, sowie die Ausnutzung von Hilfsorganisationen –, ergibt sich ein Bild, wie vielfältig Vorschussbetrug organisiert sein kann.
Opfer werden oft über Social Media (Facebook, Twitter, Google oder Instagram) oder Mail angesprochen, mit einer glaubwürdigen Geschichte:
- Ein in Syrien stationierter US-Soldat wolle helfen, Wertsachen zu transferieren oder gelobte eine Beteiligung am Gewinn einer Operation, brauche aber eine Gebühr.
- Gleichzeitig könnten angebliche Hilfsorganisationen wie Ärzte ohne Grenzen ins Spiel kommen, um zusätzlich zur Legitimität beitragen zu können.
Sobald eine Zahlung geleistet ist – z. B. „Transportkosten“, „Visagebühren“, „Gebühren für Rückführung“ –, beginnt das Schleifen:
- “Neue Gründe, neues Geld, neue Forderungen!”
- Dank globaler Vernetzung sind die Betrugsmuster heute schwerer zu durchschauen.
- “Warum Vorschussbetrug so erfolgreich ist und wie man sich schützt”
- Der Erfolg dieses Betrugs liegt darin, dass er Emotionen, Gier und Vertrauen zugleich anspricht.
- Wer glaubt, einem Soldaten oder einer humanitären Organisation zu helfen oder an einem lukrativen Geschäft teilzuhaben, lässt die Vorsicht sinken.
- Die Forderung „Bitte zuerst zahlen, dann kommt alles“ wirkt oft harmlos – im Nachhinein aber ist nichts da.
- Ich empfehle, bei ungefragten Angeboten jede Vorauszahlung strikt abzulehnen und das Modell „Zahlung zuerst, Leistung später“ grundsätzlich als Warnsignal zu sehen.
Besonders relevant ist:
Seriöse Organisationen verlangen keine Vorauszahlung für angebliche Gewinne oder Transfers, und echte Hilfsorganisationen fordern keine persönliche Zahlung für den Einsatz ihrer Mitarbeitenden.
Wie im Fall von Ärzte ohne Grenzen:
Jemand, der behauptet, für MSF tätig zu sein und Geld brauche – das ist mit hoher Wahrscheinlichkeit ein Betrugsversuch.
Mein Fazit: Vorschussbetrug ist ein globales Problem mit vielen Facetten:
- Von klassischen „Nigerian-Prince“-Mails über vermeintliche US-Militär Soldaten im Ausland bis hin zu gefälschten Hilfsorganisationen.
Die Mechanik bleibt gleich:
- Vorauszahlung, keine Gegenleistung.
Wichtig ist für jede und jeden:
- Kritisch bleiben, keine Vorauszahlungen leisten, Angebote prüfen und bei Zweifeln lieber Abstand nehmen.



