Ein grünes Versprechen in Nordspanien und die Sehnsucht des fahrenden Herzens!
- Mein Name ist Jakob Diener, ich bin freiberuflicher Redakteur und Berufskraftfahrer aus Leidenschaft.
- Es gibt Orte auf dieser Welt, die einen nie wieder loslassen.
- Orte, an denen man nicht einfach nur vorbeifährt, sondern an denen etwas im Innern still wird – und gleichzeitig zu singen beginnt.
Für mich ist Kantabrien genau so ein Ort.
- Eingebettet zwischen dem tiefblauen Atlantik und den wilden Höhen der Picos de Europa liegt dieses Stück Land wie ein Gedicht, geschrieben in sattem Grün und goldenen Lichtflecken, das in meinem Herzen immer weiter klingt.
- Ich habe viele Länder gesehen, viele Straßen befahren, viele Sonnenaufgänge vom Führerhaus aus bestaunt – aber in Kantabrien habe ich das Gefühl gehabt, anzukommen.
Über Jahrzehnte war ich unterwegs!
- Der internationale Fernverkehr war mein Leben, meine Leidenschaft, mein Weg, die Welt zu spüren.
- Kein Büro hätte mich je fesseln können, keine Vier-Wände-Welt konnte das Gefühl ersetzen, morgens irgendwo zwischen Lyon und San Sebastián aufzuwachen, das Brummen des Motors als ständiger Begleiter und das Knarzen der Bremse in den Dörfern Nordspaniens.
Ich habe nicht nur in Spanien gearbeitet – ich habe dort gelebt, geliebt, geträumt.
- Wenn ich durch Kantabrien fuhr, vorbei an den wilden Küstenlinien, durch nebelverhangene Täler, über uralte Steinbrücken und durch Städte wie Santander, war es, als flüsterte mir das Land zu: „Bleib noch ein wenig.“ Und manchmal tat ich das auch.
Dann kam der Bruch!
- Eine gesundheitliche Diagnose – und mit ihr der Verlust meiner Fahrerlaubnis.
- Von einem Tag auf den anderen war ich nicht mehr frei.
- Kein Kühler mehr, kein europäisches Fernweh, keine weiten Straßen im Rückspiegel.
Es ist schwer, dieses Gefühl zu beschreiben, wenn einem das Lenkrad aus der Hand genommen wird, obwohl das Herz noch immer fährt.
- Ich habe nicht nur meinen Beruf verloren, ich habe einen Teil meiner Seele eingebüßt.
- Doch das Fernweh ist geblieben.
Und die Erinnerung!
- Erinnerung an Kantabrien – an dieses Video, das am 13. März 2012 veröffentlicht wurde und wie ein altes Lied die Schönheit dieser Region in mir wachruft.
Es zeigt, was ich gesehen habe:
- Das tiefe, feuchte Grün der Landschaften, das klare Licht über den Stränden, die ehrliche Einfachheit der Menschen.
- Es ist nicht laut, nicht übertrieben.
- Es ist einfach nur wahrhaftig.
- Kantabrien ist ein Ort für Menschen, die wirklich noch fühlen wollen.
- Für Menschen, die nicht zwischen Autobahnkreuzen und Termindruck ihre Träume verloren haben.
- Für Menschen wie mich – die einst fuhren, um die Welt zu umarmen.
Jetzt, da ich nicht mehr aufbrechen kann, tue ich es in Gedanken!
- Und immer wieder lande ich in Kantabrien.
- Ich rieche den salzigen Wind, sehe das wogende Gras an den Hängen, höre das ferne Bimmeln der Ziegenglocken und das Kreischen der Möwen über den Felsen.
Ja, ich vermisse das Fahren!
- Ich vermisse die Rastplätze in Spanien, den ersten Cortado an einer staubigen Tanke, das kleine Gespräch mit dem alten Wirt, der sich noch an meinen Namen erinnert.
- Ich vermisse das Brummen des Motors in der Nacht, wenn alle anderen schlafen und nur der LKW und ich wach sind, unterwegs treue Gefährten.
Doch jetzt wächst eine neue Hoffnung, eine neue Freude!
- Im kommenden Jahr werde ich zurückkehren – nicht allein, sondern mit den Kindern, die mein Herz zum Leuchten bringen, und mit einer liebevollen Mutter, die mich mit ihrer Wärme und Stärke trägt.
- Gemeinsam wollen wir Spanien wiederentdecken, nicht für ein Wochenende oder einen kurzen Urlaub, sondern über viele, viele Wochen hinweg.
- Wir werden die Orte aufsuchen, die ich so oft alleine durchquert habe – diesmal mit lachenden Stimmen, mit kleinen Händen, die Muscheln sammeln, und mit einem Herzen, das endlich nicht mehr nur erinnert, sondern wieder lebt.
- Vielleicht werde ich dann wieder an einem dieser einsamen Küstenabschnitte stehen, wo das Meer gegen die Felsen rauscht und der Wind Geschichten flüstert, und diesmal werde ich nicht nur in die Vergangenheit blicken – sondern in eine Zukunft voller Licht.
- Denn in mir fährt der LKW noch.
- Und Kantabrien wartet. Immer.
Reinhard Mey sang einst: Über den Wolken muss die Freiheit grenzenlos sein. Ja, und in gewisser Weise sind es die Berufskraftfahrer auch. Sie sind die Könige der Landstraße. Und in einem Büro oder eine andere Art, da würde sich jeder Fahrer eingesperrt fühlen.