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Ein Stück Hamburg in meiner Seele

  • Mein Name ist Jakob Diener, ich bin freiberuflicher Redakteur und gelernter Berufskraftfahrer und Kraftverkehrsmeister.

Es gibt Orte, die brennen sich nicht nur in die Erinnerung ein – sie brennen sich ins Herz.

  • Der Hamburger Fischmarkt ist für viele ein touristischer Zauberort voller Stimmen, Gerüche und Gedränge.

Für mich aber war er jahrelang ein Anker!

  • Ich bin viele Jahrzehnte als Berufskraftfahrer im Kühlerbereich unterwegs gewesen und kenne den Großmarkt Hamburg wie meine Westentasche – mit all seinen Zufahrten, Rampen, Hallen, Schichten, Zahlen, Zeiten.

Doch hinter all diesen nüchternen Daten war da immer auch ein Gefühl!

  • Eine Heimat im Lärm, ein Puls im Morgengrauen.
  • Ich erinnere mich an die Sonntage, als der erste Dunst über der Elbe hing, das Licht fahl war und die Stimme eines Marktschreiers durch die Gassen schnitt wie ein Seemannslied der alten Zeit. „Wer will noch mal, wer hat noch nicht?!“ – das war kein Marketing.
  • Das war Musik.

Eine raue, ehrliche Musik, bei der man wusste:

  • Hier gibt’s noch Leben.
  • Hier redet keiner um den heißen Brei, hier wird verkauft, gelacht, gelebt.
  • So wie früher.

Als ich mir vor einigen Tagen wieder dieses alte Video vom Fischmarkt anschaute, das vor über zwölf Jahren aufgenommen wurde, war es wie ein Zeitsprung.

  • Ich sah die Männer, wie sie ihre Bananenkartons stapelten, wie die Stimmen über die Stände hallten, hörte das Schlagen der Hände auf den Tisch, die scherzhaften Beleidigungen, die zu diesem Markt gehören wie der salzige Wind zur Hafenluft.
  • Und ich fühlte etwas, das ich lange nicht mehr gespürt habe: “Wehmut!”
  • Denn mit jeder Szene dieses Videos kehrte etwas zurück.
  • Nicht nur die Erinnerung an zahllose Nächte, in denen ich mit meiner Kühlmaschine frühmorgens vor dem Großmarkt stand, mit dampfendem Kaffee in der Hand, die Ladepapiere auf dem Schoß und dem Radio leise im Hintergrund.

Sondern auch das Gefühl, Teil eines lebendigen Organismus zu sein.

  • Ein kleines, aber wichtiges Rädchen in einem Getriebe, das Tag für Tag aufs Neue lief – egal, ob Sturm, Schnee oder Feiertag.

Heute sind viele dieser alten Stimmen verstummt!

  • Die Welt ist digitaler geworden, leiser vielleicht.

Aber in meinem Herzen schreien sie weiter, diese Marktschreier, diese Hamburger Originale mit ihren rauen Kehlen und ihrem goldenen Herzen.

  • Und manchmal, wenn ich ganz still bin, höre ich sie wieder – wie ein Lied aus meiner Jugend.
  • Ein Lied aus einer Zeit, die nie wirklich vergangen ist, solange man sich erinnert.
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One thought on “Der Klang des Fischmarkts”

  1. An solche Erinnerungen erinnert man sich gerne.

    Der Beruf des Berufskraftfahrers hat viel von seinem Flair verloren. Heute, im Gegensatz zu früher, ist dieser Beruf ein richtiges Zeitfahren geworden. Ja, es ist wichtig für die Langstreckenfahrten, das da Ruhepausen eingehalten werden, aber es kann sich nicht jede Firma 2 Fahrer leisten. Um der Konkurrenz Paroli zubieten.

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